23. April 2014, Lungau, Österreich
Brauchtum, Kultur & Tradition
Eine Reise entlang traditioneller und gelebter VolkskulturDer sonnige Salzburger Lungau, eingebettet in die Niederen Tauern und die Nockberge, mit seinen 15 idyllischen Orten hält alte Traditionen und Bräuche hoch und bleibt dem modernen Denken dennoch aufgeschlossen. Über Jahrhunderte konnte der Lungau und gleichzeitig größter UNESCO Biosphärenpark Österreichs seine ganz besonderen Reize, Bräuche und Traditionen erhalten.
Auf den Spuren der Riesen…
Es ist schon ein imposantes Schauspiel, wenn die mächtige Riesenfigur, der Samson, mit seinen beiden Zwergenbegleitern durch die Marktgassen getragen wird. Der Samson – biblische Heldenfigur und Wahrzeichen des Salzburger Lungau – hat seinen Ursprung im 16. Jahrhundert und gilt heute noch als Symbol der Kraft und Stärke. Der Riese Samson ist der letzte Rest einstiger großer Fronleichnams-Schauumzügen, bei denen Gestalten aus der biblischen Geschichte sowie Sagen- und Heldenfiguren mitgeführt wurden. Der Samson ist bis zu 6,5 Meter hoch und kann bis zu 85 Kilogramm wiegen. Getragen wird die Riesenfigur von einem „Samsonträger“, der die schwere Figur mit purer Kraft auf seinen Schultern trägt. Diesen in Österreich einzigartigen Brauch gibt es nur im Salzburger Lungau und in der angrenzenden Steiermark, wobei zehn von zwölf Samsonfiguren im Lungau (Mariapfarr, Mauterndorf, Muhr, Ramingstein, St. Andrä, St. Margarethen, St. Michael, Unternberg, Tamsweg und Wölting) beheimatet sind. Die Samsongruppen werden durch die Musikkappellen der jeweiligen Gemeinde begleitet, zu deren Musik der Samson durch die Gassen prozessiert und Ehrentänze vorführt. Übrigens: Bereits 2010 wurde das Samsontragen in das UNESCO-Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich eingetragen. Die Faszination der Riesen packt Jung und Alt sowie Einheimische und Gäste genauso.
Prangstangen – farbenprächtiges Blumenschauspiel
Wohl eines der schönsten und farbenfrohsten Erlebnisse im Lungauer Brauchtum sind die Prangstangenprozessionen in Zederhaus am 24. Juni (Hochfest der Geburt Johannes der Täufer) und in Muhr am 29. Juni (Hochfest der Apostel Petrus und Paulus). Prangstangen sind sechs bis acht Meter hohe Holzstangen, die mit Girlanden aus frischen Alm- und Wiesenblumen umwunden sind. Bis zu 50.000 einzelne Blumen werden in mühevoller Handarbeit verarbeitet und zieren die bis zu 85 Kilogramm schweren Prangstangen. Am Festtag werden die prächtigen Himmelsstangen von unverheirateten Burschen bei der feierlichen Prozession durch den Ort und nach dem Umzug in die Kirche getragen, wo sie bis Maria Himmelfahrt (15. August) als Sinnbild des Lebens stehen bleiben. Nach dem 15. August werden Blumen abgenommen und im Winter zum Räuchern verwendet.
Wasserscheibenschießen am Prebersee
Nur einige Minuten von Tamsweg entfernt, erhebt sich der wunderschöne 2.740 Meter hohe Preber mit seinem malerischen Prebersee. Eingebettet in tiefdunkle Wälder und idyllischen Almwiesen liegt der geheimnisvolle Moorsee. Dieser sagenumwobene See birgt viele Geheimnisse in sich, unter anderem die Zusammensetzung seiner Wasseroberfläche, welche das Preberschießen erst möglich macht. Bei diesem einzigartigen Scheibenschießen wird nämlich nicht direkt auf die Scheibe gezielt, sondern auf deren Spiegelbild im Wasser. Durch die Dichte des Seewassers prallt die Kugel ab und trifft die am Festland aufgestellte Scheibe. Das Preberschießen findet alljährlich am letzten Augustwochenende statt.
Geheimnisvoll ist auch der Richtstätten- und Zeitreisewanderweg am Passeggen, der an dunkle Kapitel in der Vergangenheit erinnert. Wanderwege durch Richt- und Brandstätten zeigen die Lungauer Geschichte des Mittelalters zu Zeiten der Hexenverbrennungen auf. Ein einzigartiges Wandererlebnis, geeignet besonders für Familien, verbindet die Schönheit der Lungauer Natur mit Geschichten, Gedanken und Sagen.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.lungau.at
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