Blick ins alte Leipzig: Historischer Kalender 2025 erschienen

Einen „Blick ins alte Leipzig“ wirft der großformatige Kalender, den die Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH in Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig herausgibt und der ab sofort erhältlich ist. Der Kalender zeigt 13 Fotografien von Georg Zschäpitz. Der Fotograf dokumentierte das Leben in Leipzig zwischen den späten 1920er und den 1940er Jahren und war ein Chronist seiner Zeit.

Leipzig war Ende der 1920er Jahre eine der größten Städte Deutschlands. Die Stadt an der Pleiße hatte sich zu einer modernen und pulsierenden Metropole entwickelt. Industrie, Handel und die zweimal jährlich stattfindenden Messen sorgten für internationale Bedeutung. Leipzig besaß eine der ältesten Universitäten Europas und ein vielfältiges kulturelles Leben. Die Stadt hatte inzwischen über 700.000 Einwohner. Die nationalsozialistische Diktatur ab 1933 bedeutete eine Zäsur und brachte tiefgreifende Veränderungen, die schließlich in den Zweiten Weltkrieg mündeten und ab 1943 auch für Leipzig verstärkte Bombenangriffe der Alliierten zur Folge hatten. 

In diesem Spannungsfeld bewegen sich die Fotografien von Georg Zschäpitz. Seine Aufnahmen zeigen das alltägliche Leben in der Großstadt - sowohl zu den ganz besonderen Zeiten im Jahr, wenn zum Beispiel Messe war, als auch ganz unbeschwerte Momente der Leipziger. Gleichzeitig hielt er, ohne es zu wissen, historische Stadtteile wie die Westvorstadt fest, die es nach 1945 so nicht mehr gab - zu groß waren die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. 

Der Fotograf Georg Zschäpitz 

Friedrich Wilhelm Georg Zschäpitz, 1879 in Volkmarsdorf (Leipzig) geboren, hatte sein erstes Fotoatelier am Connewitzer Kreuz in der Bornaischen Straße 3. Ab Ende der 1920er Jahre firmierte er als „Fotograf für Presse und Sportaufnahmen“ in der Kochstraße 26. Nach 1933 stellte er seine Arbeit rasch in den Dienst des nationalsozialistischen Regimes. Er schuf hervorragende Genreaufnahmen, aber seine ideologische Nähe zum Regime ist in vielen seiner Bilder unübersehbar. Zschäpitz starb 1950 im Alter von 70 Jahren. Im Bestand des Stadtgeschichtlichen Museums befinden sich über 1.000 Originalabzüge, Glasnegative und weitere fototechnische Objekte. Der Nachlass ist von hohem kulturhistorischem Wert, da aus dieser Zeit nur wenige Fotografien aus Leipzig in Archiven und Sammlungen überliefert sind und schließt damit eine Lücke im fotografischen Gedächtnis der Stadt. 

Der Kalender 2025 „Blick ins alte Leipzig“ wird von der LTM GmbH in Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig herausgegeben. Er erscheint im Hochformat 40 x 50 cm. Interessierte erhalten ihn zum Preis von 21,90 Euro in der Tourist-Information (Katharinenstraße 8, 04109 Leipzig), im Buchhandel sowie in vielen KONSUM-Filialen.