30. Mai 2014, Österreich
Barock auf Schritt und Tritt
Kunstgeschichte in der Hauptstadt WienPalais, Denkmäler, Parks, Brunnen und Kirchen: Kaum eine andere Epoche hat in Wien so deutliche Spuren hinterlassen wie das Barock – Besucher begegnen dieser Stilrichtung in Wien auf Schritt und Tritt. Mit frisch aufpoliertem barockem Gesicht zeigen sich seit einigen Monaten das ehemalige Winterpalais des Prinz Eugen sowie das Stadtpalais Liechtenstein.
Anlässlich des 350. Geburtstags des einstigen Feldherrn und Mäzen eröffneten Ende des Vorjahrs die renovierten Prunkräume des Palais des Prinzen Eugen von Savoyen in Wien erneut ihre Pforten. Im ehemaligen Winterpalais in der Himmelpfortgasse lassen sich der Blaue Salon mit einem Deckenfresko von Louis Dorigny, das prachtvolle Goldkabinett mit Spiegeln und einer kunstvoll gestalteten Decke sowie der Schlachtenbildersaal mit sieben Gemälden von Ignace Jacques Parrocel bestaunen. Noch bis 25. Mai stehen die Baugeschichte des Palais, die Künstler, die Prinz Eugen begleiteten, und die Kaiser, denen er diente, im Fokus der Schau im Palais. Danach soll das barocke Interieur des Hauses den Rahmen für verschiedenste Ausstellungen etwa aus den Sammlungen des Belvedere bieten.
Nach vier Jahren umfassender Renovierungsarbeiten erstrahlt das Stadtpalais Liechtenstein in der Bankgasse im 1. Bezirk – das erste monumentale Barockpalais Wiens – in neuem Glanz. Berühmt machten das 1691 nach Plänen von Enrico Zuccalli geschaffene Gebäude seine technischen Raffinessen: Aufzuganlage über vier Stockwerke, hausinterne Sprechanlage und Heißluftheizung. Neben einer der schönsten barocken Prunkstiegen Wiens verzaubern die Repräsentationsräume mit barocken Stuckdecken, Original-Möblierung im üppigem Neo-Rokoko-Stil und mit kostbaren Seidenbespannungen an den Wänden sowie den raffinierten Parkettböden Michael Thonets die Besucher. Das Stadtpalais Liechtenstein ist nur im Rahmen von Führungen zu besichtigen, Anmeldung erforderlich.
