11. Mai 2010, Reisenews
Ausstellung Vorsicht zerbrechlich im Schlossmuseum Jever
300 Jahre deutsche Porzellan-GeschichteDie Ausstellung „Vorsicht zerbrechlich“ zeigt eine Auswahl aus dem Keramikmagazin des Schlossmuseums Jever in Niedersachsen. Mit etwa 3.500 Objekten aus Keramik besitzt das Museum im niedersächsischen Jever eine umfangreiche Sammlung, die ganz unterschiedliche Stücke umfasst. Meist handelt es sich um Gebrauchsgeschirr, das durch Schenkung ins Museum kam und an das sich meist persönliche Erinnerungen und Geschichten knüpfen.
Diese Objektgeschichten spielen in der Ausstellung jedoch keine Rolle. Hier soll der Blick auf die Tischkultur zu einer Zeit gelenkt werden, in der Porzellanwaren längst für große Teile der Bevölkerung erschwinglich waren. Typische Service der 30er, 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts werden vorgestellt, die vielfach dem funktionellen Design des Bauhauses verpflichtet sind und gleichzeitig durch ihre Dekore den jeweiligen Geschmack der Zeit widerspiegeln. Gleichzeitig ergibt sich ein Eindruck vom Industriedesign der Nachkriegszeit. Für Firmen wie Arzberg, Wächtersbach und Melitta entwarfen namhafte Designer und Desigerinnen, ihre entwickelten Formen werden teilweise noch heute unverändert produziert. Das Museum präsentiert darüber hinaus mehrere Sammlungen und Dauerausstellungen zum Thema Porzellan: zur Wallendorfer Keramik, zur Wächtersbacher Keramik, „Barocke Träume“ (Fayence-Manufakturen von Zerbst und Jever) sowie niederländische Wandfliesen (17.-19. Jh.).
In Ostfriesland fand besonders das Dresmer Teegood der Wallendorfer Manufaktur in zwei Dekors großen Zuspruch: die blaue Bemalung (Blau Dresmer) und die rote Rose (Rood Dresmer), die gerne „Friesenrose“ genannt wird.
