15. November 2013, Europa
Auf zur geschmackvolle Reise durch Europas Bierhauptstädte
Deutschland gilt als Land des Bieres. Hervorragende Sorten, eine lange Brauereitradition und der höchste Pro-Kopf-Verbrauch weltweit begründen diesen Eindruck.
Doch der hiesige Bierkonsum nimmt seit den 1970er Jahren stetig ab, sodass mittlerweile Tschechien an die erste Stelle gerückt ist. Deutschland befindet sich derzeit hinter Österreich auf Platz drei der Bierkonsumenten und auf Platz vier bei den Pro-Kopf-Brauereien. Andere europäische Länder sind also auf den Geschmack gekommen und warten mittlerweile ebenso mit ausgezeichneten Bieren auf. Die Wahl des Reiseziels fällt bei der hohen Anzahl an Adressen und verschiedenen Bieren mitunter schwer. Wer vorab schon einmal kosten möchte, kann allerdings auch berühmte Biere über das Internet bestellen und die verschiedenen Geschmäcker Europas kennenlernen. Ein Ausflug zu einer der Bierhauptstädte lohnt sich dennoch in jedem Fall, da die Geschichte der langen Brauereitradition viele interessante Anekdoten aufweisen kann und als Teil der europäischen Trinkkultur nicht nur Bierfreunde interessieren dürfte. Deshalb lohnt sich ein Blick in die Liste der Bierhauptstädte Europas.
- Tschechien: Die tschechische Stadt Pilsen ist neben der Marke Skoda auch besonders für ihr Bier bekannt. Als Mitte des 19. Jahrhunderts der Wegbereiter der Pilsner Brauart, der Bayer Josef Groll, in die Stadt kam, wurde das dortige Brauereisystem modernisiert. Heute ist die Stadt für sein Pilsner Urquell bekannt. Ebenso berühmt sind das Prager Staropramen und das Budweiser Budvar.
- Österreich: Die private Stiegl-Brauerei zu Salzburg blickt auf eine Brautradition von über 500 Jahren zurück. Die dort produzierten Weißbiere werden vor allem im Land selbst, aber auch im Ausland genossen. Märzen- und Bockbiere zählen zu den absoluten Verkaufsschlagern.
- Deutschland: Selbstverständlich zählt München zu den renommierten Bierstädten Europas. Während man auf der Wies'n mit Touristen aus aller Welt das Gebräu feiert, wird im nahe gelegenen Erding das weltweit bekannte Erdinger Weißbier in unterschiedlichen Varianten hergestellt. Obwohl es heute mit der "Dortmunder Actien-Brauerei" nur noch eine Brauerei in Dortmund gibt, hat die Stadt ihren guten Ruf als Bierbrauer nicht verloren. Schließlich kann sie auf eine lange, traditionsreiche Geschichte der Brauerei, die auf das Jahr 1266 zurückgeht, zurückblicken. Außerdem avancierte die Stadt im Ruhrgebiet in den 1960er Jahren durch ihr weltweit bekanntes, herbes "Dortmunder Export" zur Bierstadt Nummer Eins.
- Irland: Das grenzübergreifend populäre Schwarzbier Guinness stammt aus Dublin. Die Geschichte des "Stout" nahm mit der Gründung der Brauerei unter Arthur Guinness 1759 ihren Lauf. Heute wird das bittere Getränk in vielen Brauhäusern rund um den Globus und immer mit angepasster Rezeptur hergestellt.
- Belgien: Die belgischen Trappistenbiere, die nach alter Klosterbrauart unter der Aufsicht eines Trappistenmönches hergestellt werden müssen, stammen aus sechs verschiedenen Klosterbrauereien, die im ganzen Land verteilt sind. Den Namen Trappistenbier dürfen bisher nur sieben Biere weltweit tragen. Zur Verköstigung der reichhaltigen Biersorte eignet sich am besten ein Besuch in der Landeshauptstadt Brüssel, in der die berühmten Sorten zusammentreffen.
- Niederlande: Der Exportschlager Heineken stammt aus dem drittgrößten Brauereikonzern weltweit und kann am besten in seiner Heimatstadt Amsterdam genossen werden. Dort gründete Gerard Adriaan Heineken 1864 die Brauerei, die man bei einem Besuch der Stadt unbedingt besichtigen sollte.