20. Dezember 2011, Reutte, Österreich
Auf die sanfte Tour - Winter in der Naturparkregion Reutte
Die Felle auf die Skier gespannt, Brotzeit in den Rucksack und los. Unberührte Schneehänge und grandiose Aussichten warten auf Skiwanderer. Wer gerne auf die Bergwertung verzichtet, nimmt sich zwei Stöcke um die verschneiten Wälder und Wiesen auf einem der präparierten Nordic-Walking-Trails zu erkunden. „Tor zu Tirol“ wird das weite Tal um Reutte auch genannt. Gleich hinter der deutschen Grenze, zwischen Allgäuer und Lechtaler Alpen, liegen elf kleine Dörfer in der Naturparkregion. Ein Geheimtipp, um die sanften Seiten des Tiroler Winters und ein Stück europäischer Kulturgeschichte zu entdecken.
Gehen. Schauen. Sein
Ob mit oder ohne Skiern an den Füßen, das Gehen durch die winterlich stille Landschaft ist Einkehr mit der Natur und sich selbst. Immer mehr Menschen suchen diesen Ausgleich zum oft hektischen Alltag. Die Berg- und Skiführer der Naturparkregion Reutte kennen die schönsten Touren. Eine führt etwa vom Plansee durchs Ammergebirge auf die 2.000 m hohe Krähe. Könner dürfen ihre Grenzen beim Aufstieg und der Tiefschneeabfahrt ausloten. Neulinge üben am besten auf und am Rand der Pisten am Hahnenkamm. Sie stehen Tourengehern an bestimmten Tagen zur Verfügung. Anfänger im Nordic Walking und all jene, die es gemütlich mögen, spazieren auf dem Lechufer-Trail bei Lechaschau. Über fünf Kilometer führt er durch das malerische Flusstal. Mehr Höhendifferenzen und sportliche Herausforderung finden geübte Geher auf den Panorama-Trails rund um Wängle.
Eisträume und alte Festungen
Gleiten statt gehen lautet das Motto der Eisläufer. Aber nicht bloß sie genießen die Idylle auf dem zugefrorenen Plansee. Da donnern Eisstöcke beim Wettkampf aneinander und ganze Familien wandern mit Schlitten und Kinderwagen über die türkisblau schimmernde Eisfläche. Der Rückweg ins Tal führt über Breitenwang und der Hunger direkt in die „Gaststube zum Dorfwirt“. Schmackhaftes und Gesundes aus der Region wechselt auf seiner Speisekarte mit der Jahreszeit. Wild aus heimischer Jagd hat jetzt Saison oder eine wärmende Bouillon, gefolgt von Kalbstafelspitz mit Rahmkürbis. Die tief stehende Nachmittagssonne blinzelt dann gerade noch über die Burgzinnen, wenn man durch das riesige Tor ins Mittelalter tritt. Im Museum der Burgenwelt Ehrenberg werden Ritter und Edelfrauen wieder lebendig. Mit klappernden Rüstungen, die man selbst anlegen kann, mit Turnieren und der Geschichte der „Via Claudia“, des Handelswegs aus Römerzeiten, den die Burg bewachte. Ihre Ruine bildet zusammen mit der darüber liegenden Festung Schlosskopf, der Ehrenberger Klause und dem Fort Claudia eines der bedeutendsten Festungsensembles in Mitteleuropa. Wer über den knirschenden Schnee hinauf zum Schlosskopf stapft, blickt über Reutte und das Lechtal wie durch ein Tor weit ins Tirol hinein.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.reutte.com
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