4. September 2014, Fichtelberg, Fichtelgebirge
Auf den Spuren der Bergleute
Industriehistorische ThemenwanderungenRund um den Ochsenkopf kommen Wanderer auf ihre Kosten – hier warten von April bis in den späten Herbst Naturerlebnisse, die Ihresgleichen suchen. Dabei bieten Themenwanderwege viel Abwechslung.
Auf den Spuren der Bergleute heißt ein neuer Themenwanderweg am Ochsenkopf. Dieser bergbauhistorische Wanderweg führt über elf Etappen zu den Stollen und Schächten des ehemaligen Flussspat- und Eisenerzabbaugebiets in der Region von Warmensteinach. Die rund 2.200 Einwohner zählende Gemeinde ist eine von vier Ortschaften am Ochsenkopf, dem zweithöchsten Berg der Region. Dieser markante Solitär ist aber auch Namensgeber und Quellgebiet für mehrere Flüsse: die Fichtelnaab, die Steinach und der Weiße Main, der später als Main in den Rhein mündet. Diese legten einst den Grundstein für den Bergbau sowie fürs Glasmacherhandwerk.
Die mit dem Bergbau verbundenen Gewerke wie etwa die Glasherstellung konnten sich entlang der oberen Steinach gut ansiedeln. Stolleneingänge, Schmelzöfen, Hammerschmieden und Zechenhäuser säumen bis heute den in rund zwei Stunden zu gehenden Wanderweg. Rund 130 Höhenmeter sind zu bewältigen und machen ihn so auch für Familien gut gehbar. Das im Tag- oder Stollenbau gewonnene Eisenerz der umliegenden Berge wurde schon Anfang des 16. Jahrhunderts im Hammerwerk am Fuße des Mittelbergs verarbeitet. Mit Hilfe von Wasser und Holzkohle wurden die Brocken zerkleinert, um dann mit Flussspat das Erz herauszuwaschen, das dann unter dem Hammer in Form gebracht wurde. Informationstafeln an den alten Glasindustriestandorten informieren zur Geschichte. Eine detaillierte Beschilderung macht Verlaufen nahezu unmöglich. Und verschiedene Einkehrmöglichkeiten laden unterwegs ein. Start ist am Freizeithaus in Warmensteinach. Gehbar ist der Weg sommers wie winters.
Der Glaswanderweg
Einem weiteren Erwerbszweig ist der Glaswanderweg gewidmet. Über 400 Jahre hinweg wurde im oberen Steinachtal Glas hergestellt. Das uralte Glasmacherzeichen, eine liegende Acht auf einem Kreuz, weist den Weg. Es sei „ein unendliches Kreuz, gutes Glas herzustellen“, sagt Bernhard Raab, der Glasbläser gelernt hat und heute das Gasthaus „Zum Loisl“ bewirtschaftet. Er kennt noch die Bedeutung dieses Ausspruchs.
Knöpfe wiesen vor wenigen Jahren den Weg in die alte Tradition des Glasmacherhandwerks am Ochsenkopf. Heute informiert der rund elf Kilometer lange Glaswanderweg auf bis in den Herbst hinein gut gehbaren Wegen über diese alte Kunst. 42 Kilometer lang ist der große Glaswanderweg zwischen Weidenberg und Bischofsgrün. Acht bis zehn Stunden dauert diese mittelschwere Marathondistanz. Der Themenwanderweg will eine Mischung aus Kultur- und Naturpfad sein. Glashütten, Glas- und Spiegelschleifereien, Hütten- und Hammerwerke liegen auf der Strecke und die drei Glasmuseen in Weidenberg, Warmensteinach und Bischofsgrün erläutern das Glasmacherhandwerk.
Vielfältige Wandermöglichkeiten
Weitere Wandervielfalt versprechen der fünf Kilometer lange Echowaldweg oder der über mehrere Tagesetappen zu gehende Fränkische Gebirgswanderweg. Im Wanderzentrum Bischofsgrün können interessierte Gäste auch Wanderführer für ihre Tour buchen. 17 Wanderbegleiter des Fichtelgebirgsvereins stehen mit Rat und Tat zur Seite.
In Warmensteinach bietet das Hotel Barbara eine zünftige Wanderpauschale mit zwei Übernachtungen und fränkischem Wanderessen ab 87 Euro pro Person im Doppelzimmer.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.erlebnis-ochsenkopf.de
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