1. September 2023, Bad Reichenhall, Berchtesgadener Land
Auf den Spuren der AlpenSole - 10 Stationen für Salzfans in Bad Reichenhall
Gesund, berühmt, natürlich und nachhaltig: Bad Reichenhaller AlpenSole
Die hochkonzentrierte AlpenSole, die tief unter der Stadt aus den Heilquellen sprudelt, machte Bad Reichenhall im Berchtesgadener Land bereits im 19. Jahrhundert zu einem der bekanntesten Kurorte Deutschlands. Erstmals 1823 zu medizinischen Zwecken eingesetzt, feiert das mineralstoffreiche Naturprodukt in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag.
Bis heute sind Hotels, Parkanlagen, Kurhäuser, Kliniken, Sanatorien und die moderne RupertusTherme unterirdisch mit dem Industriedenkmal Alte Saline" im Herzen der oberbayerischen Mini-Metropole verbunden. Von dort gelangt die Sole mit einem Salzgehalt von maximal 26,5 Prozent direkt in die Wannen und Becken der örtlichen Kur- und Gesundheitseinrichtungen und gilt als Wohltat für Gelenke, Atemwege und Haut. Die Palette der Anwendungen und Therapien reicht von Peelings über Packungen und Bäder bis hin zu Inhalationen. Doch damit nicht genug: Was das 250 Millionen Jahre alte, gelöste Urmeersalz sonst noch kann, erfahren Interessierte bei einer Tour auf den Spuren des Wundermittels aus Jodid, Fluorid, Magnesium, Kalium und Calcium.
1. Station: Alte Saline - Heimat der Alpensole
Das Industriedenkmal Alte Saline mit seinem historischen Stollengewölbe ist das Herzstück der Salz- und Kurstadt Bad Reichenhall. Bei einer Führung in 14 Metern Tiefe und ganzjährig konstanten zwölf Grad Celsius erfahren die Besucher alles über den 1840 von König Ludwig I. errichteten Prachtbau - und über die harte Arbeit unter Tage. In der Solegrotte findet zudem eine innovative Gesundheitstherapie mit therapeutischen Atemübungen in solehaltiger Luft statt. Ebenso beeindruckend sind die beiden riesigen Wasserräder, die sich seit 180 Jahren drehen, um die wertvolle Sole aus der Quelle nach oben zu befördern. Ist nach 17 Sekunden eine Umdrehung geschafft, ertönt ein helles Glockenzeichen.
2. Station: Manufaktur Balneo - Salzige Souvenirs
Seit 100 Jahren befindet sich die Sole-Manufaktur Balneo auf dem Gelände der Alten Saline. Im Laufe der Zeit hat das Unternehmen den historischen Salzort Bad Reichenhall nie verlassen. Heute sind zwei Schwestern aus der traditionsreichen Mack-Dynastie für die Herstellung der wertvollen Produkte verantwortlich. Besonders empfehlenswert ist das duftende Duschsalz-Körperpeeling mit pflegenden ätherischen Ölen aus Orange, Lavendel, Rosmarin, Jojoba und Zitrone. Es stellt die natürliche Feuchtigkeit und Elastizität der Haut wieder her und versorgt sie optimal mit Nährstoffen. Für raue Stimmen gibt es Gurgelsalz und Halsbonbons. Tipp: Unbedingt vorbeischauen und Badezusätze oder Cremes kaufen - individuelle Beratung inklusive!
3. Station: Salinenkapelle - von Gottes Gnaden
In Bad Reichenhall verbindet sich der göttliche Segen mit der ewigen Tradition des Salzes. Als Symbol der Lebenskraft steht es für Glück, Treue, Güte und Gesundheit. Die kleine Salinenkapelle im neubyzantinischen Stil auf dem Gelände der Alten Saline bietet den stimmungsvollen Rahmen für eine Andacht oder eine romantische Hochzeit. Hier werden Brautpaare vor dem weißen Marmoraltar von 1834 getraut.
4. Station: Königlicher Kurgarten - für Flaneure
Der Königliche Kurgarten wurde 1868 vom Münchner Hofgärtner Carl von Effner angelegt und gilt als einer der schönsten seiner Art in Mitteleuropa. Das dazugehörige Kurhaus, 1899/1900 im Stil der Neorenaissance und des Barock erbaut, zeigt die einstige monarchisch-bayerische Bäderlandschaft. Die Freitreppe zum Foyer zeugt ebenso von der mondänen Geschichte Bad Reichenhalls rund um die AlpenSole wie die Konzert-Rotunde von 1912. Noch heute ist der monumentale Säulenbau Schauplatz musikalischer Aufführungen der Bad Reichenhaller Philharmoniker, die Deckenmedaillons stellen allegorisch die Heilmittel der Alpenstadt dar. Die Wandelhalle mit dem AlpenSole-Brunnen aus rotem Ruhpoldinger Marmor rundet das Ensemble ab. An heißen Tagen erfrischen sich die Kurgarten-Flaneure im Liegestuhl am AlpenSole-Brunnen oder im AlpenSole-Kneippbecken und waten im Storchenschritt durchs Wasser. Gut für Atemwege, Kreislauf und Beine.
5. Station: Gradierwerk - tief durchatmen
Die letzte und längste Station im Kurgarten ist das Gradierhaus (1910), das größte Freiluftinhalatorium der Welt. Die beste Wirkung erzielt man auf der windabgewandten Seite - also dort, wo die AlpenSole nicht herunterrieselt. Denn der Luftzug drückt sie durch die Reisigbündel auf die gegenüberliegende Seite. So lösen sich die Tröpfchen zu feinstem Nebel auf, können noch tiefer eingeatmet werden und befreien Lunge, Bronchien und Nase. Tipp: Eine Führung durch das Innenleben des Bad Reichenhaller Gradierwerks sollte bei der „Tour de AlpenSole“ nicht fehlen!
6. Station: Kurhaus der Moderne - Badespaß und Hautpflege
Man sieht es ihr nicht an, aber die AlpenSole ist ein mineralstoffreiches Multitalent. Wertvolle Spurenelemente sprudeln in einzigartiger Zusammensetzung direkt aus den Bad Reichenhaller Heilquellen in die Wannen von Hotels und Thermen wie dem Kurmittelhaus der Moderne. Ein Liter sollte es schon sein, um beim Solebad eine entspannende und pflegende Wirkung zu erzielen. Die 26-prozentige, gesättigte Sole hilft bei Hautproblemen und fördert die Durchblutung. Das "Bad im Urmeer" gibt es auch für zu Hause: Wer möchte, kann die gesunde Sole online bestellen.
7. Station: Soleleitungsweg - Wandern entlang der ersten Pipeline der Welt
Noch heute sind entlang des Soleleitungsweges in Bad Reichenhall moos- und grasbewachsene Rohre zu sehen. Sie zeugen von einer technischen Meisterleistung, die vor über 400 Jahren vollbracht wurde. Damals erfanden Hans Reiffenstuel und sein Sohn Simon, herzoglicher Hofbaumeister, die erste Soleleitung. Dafür wurden 8.400 handgebohrte Holzrohre verlegt und entlang der 32 Kilometer langen Strecke sieben Hebewerke mit Wasserkraftpumpen errichtet. 1619 erreichte die erste Sole aus Bad Reichenhall Traunstein - damit ist die Soleleitung die erste Pipeline der Welt. Die leichte Wanderung zum Thumsee dauert gut zweieinhalb Stunden.
8. Station: Der Salzmaier - ein ehrbarer Mann
Das Salzmaierhaus war bis 1840 Amtssitz des Salinenverwalters. Der „Salzmaier“ war damals als Leiter der gesamten Salinenverwaltung ein hoch angesehener und geachteter Mann und als Finanzverwalter einer der wichtigsten Beamten der Saline. Das Denkmal des Salzamtschreibers stammt aus dem Jahr 1983 und ist ein Werk des Bildhauers Alfred Essler. Es thront heute auf einem Marmorsockel und ziert das heutige Polizeigebäude.
9. Station: Spa & Familien Resort RupertusTherme - AlpenSole, Laist und Salzpeeling
Die RupertusTherme mit ihrer 850 Quadratmeter großen Saunalandschaft, dem Gesundheits- und Fitnessbereich sowie dem Beauty- und Vitalcenter gilt nicht nur bei den Bad Reichenhallern als Hort der Erholung. Dort strömt die heilende AlpenSole über eine Direktleitung aus der Alten Saline in die Innen- und Außenbecken. Der sanfte Auftrieb schont die Gelenke und macht den Aufenthalt im warmen Thermalwasser zu einem entspannenden Erlebnis. Noch entspannter wird es bei einem Salzpeeling oder einer Laist-Anwendung. Der wertvolle Mineralsoleschlick regt die Mikrozirkulation der Haut an und wirkt gleichzeitig straffend.
10. Station: SalzAlpenSteig - Weitwandern mit Geschichte
In Bad Reichenhall liegt die Verbindung von Wandern und Salz auf der Hand. Der grenzüberschreitende, 260 Kilometer lange SalzAlpenSteig führt von Deutschland nach Österreich - und auch in die oberbayerische Kurstadt. Dort geht es entlang der historischen Soleleitung, vorbei am Thumsee und der Burgruine Karlstein in Richtung Bayerisch Gmain. Die 18 Etappen des Premium-Weitwanderweges können auch einzeln erwandert werden. Die erste Etappe führt vom Chiemsee über Ruhpolding, Inzell und Berchtesgaden. Nach der Staatsgrenze geht es weiter über Kuchl und Bad Goisern im Salzburger Land bis zum Hallstätter See in der Steiermark.
