8. August 2013, Europa
Achtung Falle
Dos and Don’ts beim Sprachenlernen #3Vor Fettnäpfchen ist kaum ein Sprachschüler gefeit: In einer fremden Sprache kann es schnell mal passieren, dass man seinem müden, Koffein-lechzenden Gegenüber keinen Kaffee einschenkt, da er vermeintlich „dankend“ abgelehnt hat, den Restaurant-Manager einen Koch nennt oder den Kellner mit einer unhöflichen Bestellung verärgert.
Schuld daran sind zum Beispiel so genannte „falsche Freunde“: Worte, die zwar ähnlich klingen, aber Unterschiedliches bedeuten. Oder aber Aussagen, die in der einen Sprache mehr implizieren als in der anderen oder deren Bedeutung sich je nach Kontext ändert. busuu.com hat zehn beliebte Sprachfallen aus dem Englischen zusammengestellt:
1. Die „Thank You“-Falle
Bietet man einem Amerikaner eine Tasse Kaffee an und er antwortet mit "thank you", meint er "Danke, ja" und man darf einschenken. Im Deutschen wird "Danke", gepaart mit einem Kopfschütteln, häufig als eine freundliche Absage begriffen.
2. Die "I Want"-Falle
In England lernen bereits kleine Kinder: "I want never gets". Wer "I want" sagt, bekommt nie, was er gerne möchte. "I want" klingt in englischen Ohren sehr unhöflich. Mehr Erfolg hat man vermutlich mit "I would like", in der deutschen Entsprechung "Ich möchte gerne".
3. Die „Nice“-Falle
Wenn Ihnen ein New Yorker auf "Ich habe gerade im Lotto gewonnen" mit "nice" antwortet, lässt das nicht zwangsläufig auf einem Mangel an Begeisterung schließen. Denn "nice" wird in diesem Fall nicht mit "nett" übersetzt, es entspricht eher einem deutschen "super".
4. Die "I Hear You"-Falle
Mit „I hear you“ meint der Englisch-Muttersprachler nicht nur "Ich habe dich akustisch verstanden" sondern "Ich habe dich inhaltlich verstanden“ und in den meisten Fällen ist es sogar eine Form der Bestätigung, und heißt: „Ich habe Dich verstanden und sehe es genauso“. Im Geschäftsleben oder auch in interkulturellen Beziehungen ein wichtiger Unterschied.
5. Die „Woman“-Falle
Wer seinem Gegenüber seine Frau vorstellen will, sollte sich davor hüten zu sagen „I would like to introduce you to my woman“. Denn das heißt so viel wie: „Ich möchte Ihnen gerne meine Alte vorstellen“. Richtig wäre zu sagen: „I would like to introduce you to my wife“
6. Die „Date“-Falle
Hüten Sie sich auch davor, Ihrem englischen Kollegen zu sagen, Sie hätten ein Date mit ihrem Chef. Denn „date“ steht im Englischen für ein romantisches Treffen. Korrekt heißt es „Tomorrow I have an appointment with my boss“.
7. Die „Become“-Falle
„Ich bekomme ein Steak“ ist im Deutschen auch schon nicht elegant, denn ob man das Steak auch wirklich bekommt, liegt in den Händen des eventuell über die Unhöflichkeit verärgerten Kellners. Aber im Englischen wird „I become a steak“ richtig peinlich, denn damit drücken Sie aus, Sie würden sich gerade in ein Fleischstück verwandeln. Sagen Sie stattdessen: „I would like to order a steak, please“.
8. Die Chef-Falle
Ein verärgerter Kunde, der sich in einem Restaurant über schlechten Service beschweren will, tut nicht gut daran, zu sagen: „I would like to talk to your chef, please“. Denn die korrekte Übersetzung für das deutsche „Chef“ lautet „manager“ und der Kunde hat gerade darum gebeten, den leitenden Koch zu sprechen. Dieser könnte eventuell über die Qualität des Essen etwas sagen, ist aber nicht der Richtige, um den Ober zu rügen.
9. Die „Handy“-Falle
Das Handy ist jetzt mehr als 30 Jahre alt, die Handy-Falle aber aktuell wie eh und je. Denn im Englischen heißt es „mobile phone“ oder „mobile“ in den USA „cell phone“. Das im Deutschen für das Mobiltelefon verwendete „handy“ bedeutet im Englischen einfach nur „handlich“ oder „praktisch“.
10. Die „Must Not“-Falle
Bietet Ihnen jemand freundlich seine Hilfe an, sollten Sie ihm nicht mit "You must not help me" antworten. Denn „must not“ heißt auf Englisch "Du darfst nicht". Die korrekte Übersetzung für „Du musst mir nicht helfen“ lautet im Englischen "You don't have to help me".
Busuu Online
busuu.com ist die weltweit aktivste Online-Community zum Sprachenlernen mit über 30 Millionen Nutzern. Die Benutzer erhalten kostenlosen Zugang zu audiovisuellen Online-Kursen in zwölf verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch, Türkisch, Arabisch, Japanisch und Chinesisch). Neben den individuellen Kursen verbessern die User ihre Sprachkenntnisse im direkten Dialog mit anderen Community-Mitgliedern. Mit einer integrierten Video-Chat-Applikation und durch gegenseitige Textkorrekturen werden die erworbenen Sprachkenntnisse mit anderen Benutzern praktisch verbessert. Jeder Benutzer ist nicht nur "Schüler" einer Fremdsprache sondern gleichzeitig auch "Tutor" seiner eigenen Muttersprache.
Das Start-Up wurde Anfang 2008 gegründet. Im gleichen Jahr war busuu.com ein Partnerprojekt der UNESCO im internationalen Jahr der Sprachen und wurde seitdem mehrfach ausgezeichnet. Die Plattform gewann den silbernen Löwen auf dem internationalen Marketingfestival in Cannes, das Europäische Sprachensiegel der Europäischen Kommission und den Innovationspreis der CeBIT. 2011 hat busuu.com außerdem die Kategorie "Best Education, Recruitment, Media Startup" der TechCrunch Awards "The Europas" gewonnen.
Der Name der Website kommt von der vom Aussterben bedrohten Sprache Busuu aus Kamerun, die nach ethnologischen Studien aus den 80-er Jahren nur noch von acht Menschen gesprochen wird.