3. März 2015, St. Ingbert, Städte Saarland
Abenteuer Jazz im Saarland
Vom 18. bis 22. März 2015 wieder fünf Tage Blue Notes in der St. Ingberter StadthalleIst Jazz nur eine Musik für die ältere Generation? Eine Frage, die sich auch für andere Kulturbereiche stellt. Und die man in St. Ingbert eindeutig mit "Nein" beantwortet. Denn beim 29. Internationalen Jazzfestival vom 18. bis 22. März 2015 werden nicht nur Interpreten aller Altersstufen auf der Bühne stehen, auch die Musik spricht junge wie ältere Menschen mit Sicherheit an.
Ganz im Zeichen der Jugend steht der Auftakt am Mittwoch, 18. März. Dann wird die Landesschülerbigband "Jazztrain" ihre aktuellen Fortschritte präsentieren. Ebenso werden die Zuschauer die Begeisterung von Schülern der St. Ingberter Musikschule erleben, die unter Leitung von Boris Henn den "Blue Notes" frönt. Der Eintritt zu diesem Eröffnungsabend ist übrigens frei!
Am Donnerstag, 19. März ab 20 Uhr wird eine weitere große Formation am Festival teilnehmen: die Bigband des Hessischen Rundfunks. Mitbringen wird sie die Sängerin Rebekka Bakken, in St. Ingbert keine Unbekannte. Das Thema das Abends wird die Musik von Tom Waits sein. Ein echter Kontrast: Hier die blonde norwegische Sängerin, mit strahlender Stimme und kristallklarer Artikulation. Dort der Poet der Gescheiterten, der Lieder aus dem Straßenstaub singt, bevölkert, mit Verlierern und Verdammten. Das verspricht spannend zu werden.
Der Freitag, 20. März beginnt ebenfalls mit einer großen Formation. Die SAP Bigband mit Nicole Jo wird auf der Bühne der Stadthalle stehen. Mit dabei auch August Wilhelm Scheer. Anschließend können Jazzfreunde ein nicht ganz alltägliches Trio erleben. Der Pianist David Gazarov wir zusammen mit Meinhard Jenne am Schlagzeug und Mini Schulz am Kontrabass eine Melange aus Jazz und Klassik bieten.
Samstag, 21. März ist Party-Tag. Drei junge Formationen bieten viel Rhythmus und Unterhaltung. Der Auftakt wird jedoch eher ruhig werden, wenn Johanna Borchert am Klavier die Bühne betritt. Es herrscht selbst unter gewieften Musikjournalisten Ratlosigkeit beim Versuch, die junge Musikerin in eine Schublade einzuordnen. Björk und Kate Bush sind nicht die einzigen Namen, mit denen Johanna Borchert verglichen wird, es fiel auch der Name Annette Peacock und sogar Tom Waits. In einem Punkt sind sich alle einig: Borcherts Musik lässt niemanden kalt. Die Stimme, die Komposition, die Instrumentalisierung, der Text. Und wer Johanna Borchert live erlebt hat, kann bezeugen, dass die Lichteffekte, die Videoinstallation, das Zupfen oder Streichen der Flügelsaiten die Eindringlichkeit und Intensität, ja auch die Attraktivität des Ganzen erhöhen. Aus Frankreich folgen deutlich flottere Rhythmen. Nina Attal mit ihrer siebenköpfigen Band. Coole Grooves, süße Rhodes-Sounds, peitschende Basslinien, eingängige Riffs und erhebenden Bläser, das ist die ideale Mischung, die Ninas großartigen Gesang noch hervorhebt, fernab von gängigen Blues-Diva-Klischees. Zum Abschluss der langen Jazz-Party-Nacht dann die Abräumer des Bürgerfestes Berlin zum 25-jährigen Mauerfalljubiläum: Beat'n Blow, die 300 000 Besucher in der Bundeshauptstadt zum Tanzen brachten.
In die musikalische Welt der Sinti und Roma führt der letzte Abend des St. Ingberter Festivals. Das Roby Lakatos Quartett bringt die Creme de la Creme dieser Musikrichtung. Neben Roby Lakatos, den man bereits 2013 in St. Ingbert kennenlernen konnte, ist Stargitarrist Biréli Lagrène Mittelpunkt des Abends.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.experience-jazz.de
