17. Februar 2015, Ebermannstadt, Fränkische Schweiz
Bunte Eier und magisches Wasser
Das Schmücken der Osterbrunnen hat in der Fränkischen Schweiz eine lange Tradition. Auch in diesem Jahr werden wieder in rund 200 Orten von der Karwoche an bis zwei Wochen nach Ostern zahlreiche Brunnen und Quellen farbenprächtig dekoriert.
Der Ursprung des Brauchtums liegt vor allem daran, dass in der wasserarmen Hochebene der Fränkischen Alb die Wasserversorgung nicht immer selbstverständlich war. Aufgrund geologischer Bedingungen gab es nur wenige natürliche Sammelstellen für das Wasser, weshalb Brunnen und Zisternen unumgänglich waren. Zudem wurde gerade dem Osterwasser früher eine außergewöhnliche Wirkung nachgesagt. So sollten zum Beispiel Kinder, die mit frisch geweihtem Wasser an Ostern getauft wurden, besonders klug werden. Mit dem Osterschmuck wird die Bedeutung der Brunnen für Land und Leute auch heute noch hervorgehoben. Die Tradition beginnt mit dem Fegen bzw. Säubern der Anlage. Danach wird der Brunnen mit Girlanden, Fichtenzweigen und ausgeblasenen, einfarbig bemalten oder verzierten Eiern geschmückt. Einzelne oder zu Büscheln gebundene Papierbänder, die „Pensala“, dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie echter Blumenschmuck.
Ein durchschnittlicher Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz umfasst zum Schluss etwa 80 Meter Girlandenschmuck und 1.800 bis 2.000 bemalte Eierschalen. Der Osterbrunnen in Bieberbach bei Egloffstein wurde im Jahr 2002 sogar als „größter Osterbrunnen der Welt“ mit 11.108 handbemalten Eierschalen ins Guinessbuch der Rekorde eingetragen.
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