26. Mai 2011, Kitzingen, Bayern
Zwischen Blütenhimmel und Höllental
Außergewöhnliche Naturerlebnisse im Urlaubsland FrankenZwei außergewöhnliche Veranstaltungen setzen 2011 im Urlaubsland Franken Höhepunkte für Naturliebhaber – und könnten doch gegensätzlicher nicht sein. So erblüht die traditionsreiche Wein- und Gartenstadt Kitzingen bei der Regionalgartenschau „Natur in Kitzingen“ vom 27. Mai bis 21. August 2011. Die wildromantische Natur des Frankenwalds hingegen steht im Mittelpunkt der „24 Stunden von Bayern“. Bei diesem Wandermarathon am 18. und 19. Juni 2010 erleben die Teilnehmer auf den Touren nicht nur die Natur im Wechsel der Tageszeiten, sondern auch die Überwindung der persönlichen körperlichen und mentalen Grenzen.
Blühende Pracht zwischen den Mainbrücken
Einen besseren Platz als im Ortsteil Etwashausen hätte die „Natur in Kitzingen“ nicht finden können. Wo sich heute zwischen der Alten und Neuen Mainbrücke der großzügige Park der Gartenschau erstreckt, wuchsen früher Salat, Rettich und Kohlrabi. Denn hier im „Garten Bayerns“ begünstigt das Klima nicht nur den Anbau von Wein, sondern auch von Obst, Gemüse, Blumen und Gehölzen. Die Gartenschau nimmt diese Feldstrukturen und gärtnerischen Traditionen wieder auf: Dies gelingt mit den sieben „Gartenfeldern“. So zeigen im „Feld der Rekorde“ Kakteen, was in ihnen steckt. Nebenan geben die Imker einen Einblick in die fleißige Arbeit der Bienen und das Feld „GartenLeben“ erzählt über das Leben mit dem Garten in unterschiedlichen Lebensabschnitten. Der Etwashäuser Gartenkultur zollt das „Feld für Hans Klug“, dem ersten Erwerbsgärtner im Etwashausen des 16. Jahrhunderts, Tribut.
Ganz in seinem Sinne zeigen zudem die Kitzinger Gemüsegärtner auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern die bunte Vielfalt aus dem Beet – inklusive bereits vergessener Gemüsearten und typischer Sorten aus der Region. Das „Feld der Aromen“ lockt mit Düften und Gerüchen nach Holz und Wald. Keinesfalls fehlen darf in einer Weinstadt wie Kitzingen das Thema Wein. Zusammen mit der Winzergenossenschaft Franken entsteht so ein Weingarten, der den Weg der Traube von der Rebe bis in die Flasche nachvollziehen lässt. Im „Feld der Ferne“ stecken die fünf dargestellten Hausgartensituationen voller Details und Anregungen für den eigenen Garten zu Hause. Eine Besonderheit ist das „Feld der Literaten“: Aus der Literatur bekannte Bäume werden hier mit duftenden Rosen und bunten Stauden kombiniert. So entsteht ein Gartenraum zum Beispiel mit Goethes Ginko oder Fontanes Birnbaum. Hier sammelt man Kräfte, um sich schließlich im „Feld der Verführung“ überraschen zu lassen. Gleich im Bereich des Haupteingangs liegt das „Feld der Wildnis“ unter dem Motto „Natur zum Anfassen“. Im Eingangsbereich zeigt sich zudem die blühende Pracht der Sommerblumenbeete und der bunten Blumenwiesen.
Ein Festbankett aus Blüten, Farben und Aromen
Wer von der Blütenpracht nicht genug bekommen kann, wandelt durch die Blumenschauhalle mit ihren wechselnden Ausstellungen. Die Blüten des frühen Sommers zeigt so „main_Sommertraum“ (27. Mai bis 5. Juni 2011), mit Rosen taucht man ein in „main_Farbenduft“ (6. bis 13. Juni 2011) und Sommerblumen und flirrende Blüten stehen im Mittelpunkt von „main_Sonnenwende“ (14. bis 26. Juni 2011). Zu Lauch, Lavendel und ihren Mythen bringt die Besucher „main_Aromen“ (27. Juni bis 10. Juli 2011). Eine große Floristenschau wird „main_Festbankett“ (11. bis 17. Juli 2011), während bei „main_Zuhause“ Zimmerpflanzen und erstaunliche Exoten im Mittelpunkt stehen (18. bis 31. Juli 2011). Das warme Klima am Main spiegelt sich in den mediterranen Blüten und Aromen von „main_Arkadien“ (1. bis 10. August 2011). Den Abschluss der Blumenschauen bildet „main_Schlaraffenland“ (11. bis 21. August 2011) mit den schönsten Genüssen und Blumen, die man essen kann.
Erfrischende Auszeit auf der Mondseeinsel
Kitzingen ist wie mit dem Wein auch untrennbar mit dem Main verbunden, und die Gartenschau macht dies in ganz besonderer Weise deutlich. Nicht nur, dass das Gelände direkt am Mainufer liegt: Über eine temporäre Brücke erreichen die Besucher die Mondseeinsel im Main. Die Holzdecks auf der Insel laden zum Flanieren ein, zuvor aber gilt es, den richtigen Weg durch ein Stauden-Gräser-Labyrinth zu finden. Und gerade in den Sommermonaten ideal: Auf der Mondseeinsel erfrischt der Besuch im Freibad – und der ist für Gartenschaubesucher kostenlos. Auch richtig romantisch wird es auf der Mondseeinsel: Bei der Vollmondnacht mit Harfenmusik am 15. Juni 2011.
Überhaupt bietet die Gartenschau ein umfangreiches Programm: Zu den Höhepunkten gehören zum Beispiel die wöchentlichen Kochshows mit „Marmeladenfee“ Veronique Witzigmann, Philip Aczél von „Art of Chocolate“ und Gourmetkoch Stefan Rottner (ab 2. Juni 2011), eine Lesung mit den „Kluftinger“-Autoren Klüpfel & Kobr (3. Juli 2011), das große Sommerfest mit dem Münchner Salonorchester samt Feuerwerk und Illumination auf dem Main (16. Juli 2011) oder das Drachenbootrennen (24. Juli 2011). Dazu kommen viele Konzerte unterschiedlichster Musikrichtungen: Von Flamenco über Irish Folk und das Polizeiorchester Bayern bis zur fränkischen Volksmusik.
Zu Gast beim Profi in Gewächshaus und Weinkeller
Zwar liegt das Kerngelände der Gartenschau zwischen den beiden Mainbrücken, doch auch nördlich der „Alten Mainbrücke“ lädt der Park am Bleichwasen zu entspannten und aktiven Sommertagen ein. Hier bildet der renaturierte Bimbach eine Spielinsel für die ganz Kleinen, eingebettet in einen alten Baumbestand tobt man sich zudem auf dem Beachvolleyballfeld und an den Spielgeräten für Jung und Alt aus. Schnell entdeckt man auch, dass sich das Konzept der Gartenschau über die ganze Stadt erstreckt – und das nicht nur dank des freien Blicks über den Main auf die Stadtsilhouette. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Kombiführung „Stadt und Gartenschau”. Mit dabei sind auch die regionalen Gärtnereien. Sie öffnen für Gruppen Gartentor und Gewächshaus und zeigen, wie Profis ihre Pflanzen heranziehen und welche Tricks zur grünen Pracht führen. Übrigens steht in Kitzingen mit dem „Alten Klosterkeller“ aus dem 8. Jahrhundert auch der älteste Weinkeller Deutschlands. Um diese Tradition geht es deshalb unter anderem auch bei den Führungen der Winzergemeinschaft Franken (GWF) – selbstverständlich mit einem Glas Secco zur Begrüßung.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.gartenschau-kitzingen.de