15. August 2011, Brandenburg
Vorhang auf für die Kinotradition in Brandenburg
Sechs historische Stadtkerne beleuchten ihre KinogeschichteUnter dem Motto „Bewegte Bilder – Bewegte Städte“ präsentieren noch bis Oktober sechs Mitgliedsstädte der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg Ausstellungen und Begleitprogramme zur Entwicklung der Lichtspieltradition in ihrer Region. Das Projekt, das im Rahmen der diesjährigen Kampagne von Kulturland Brandenburg „LICHT /SPIEL/ HAUS – moderne in film. kunst. baukultur“ stattfindet, stellt die Kinohäuser als architektonische Zeugnisse ihrer Zeit, wie auch als Orte der Erinnerung im Stadtraum vor.
Bereits am 4. Juli 2011 wurde im Rathaus Perleberg die Ausstellung „Heiße Küsse und Heiße Tränen“ eröffnet. In der Prignitz-Stadt gibt es nahezu ein Jahrhundert Filmgeschichte zu erleben. Hier wird über die Faszination und den Sog der bewegten Bilder erzählt, der bis in die 60er Jahre zwei Kinostandorte in der kleinen Stadt möglich machte, aber auch über die Geschichte der Kinos während zwei Diktaturen. Perleberg ist bereits zum 20. Mal Austragungsort eines Kinderfilmfestes, dessen Auftaktveranstaltung in diesem Jahr am 16. Oktober 2011 Teil des Begleitprogrammes zur Ausstellung ist.
Die Ausstellung „Bad Belzig – Die Stadt als Hauptdarsteller“ betrachtet mit dem Gasthaus „Zur Grünen Tanne“ und der ehemaligen Gaststätte Kirsten „Hotel Burg Eisenhardt“ zwei historische Kinostandorte näher. Außerdem werden Drehorte in Bad Belzig aus verschiedenen Filmen vorgestellt. In Beelitz trägt die Ausstellung, die auf acht Tafeln im Stadtraum zu sehen ist, den Titel „Stets vom Guten das Beste – Lichtspiele in Beelitz“. Im Mittelpunkt stehen dabei Kinogeschichte und Kinogeschichten. Beelitz war und ist ein beliebter Drehort. Hier sind unter anderem Szenen für die Hollywoodproduktion „Der Pianist“ von Roman Polanski entstanden. Auch bei der Jubiläumssendung des Polizeiruf 110 am 26. Juni 2011 flimmerte Beelitz über die Mattscheibe: Drehort für die Polizeiwache, in der die neue Polizeiruf-Kommissarin aus Brandenburg Maria Simon ihren Dienst versieht, ist das Rathaus in Beelitz.
In Dahme/Mark beschäftigt sich die Ausstellung in der Kino-Café-Bar mit dem Thema „Vom Stummfilm im Dahmer Lichtspielhaus zum gastronomischen Erlebniskino“.
Zeitgenössische Plakate und Requisiten sind hier zu sehen. Ein umfangreiches Begleitprogramm ergänzt das Angebot. Die Geschichte und Geschichten der beiden Lichtspieltheater im Tanz- und Kinosaal des Gasthofes Rautenstock und im NVA-Kino im Refektorium in Doberlug-Kirchhain zu DDR-Zeiten stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Kinos in Doberlug – zwischen privater Freizeitgestaltung und Propagandafilmen“.
Weitere Infos sowie eine Übersicht über die Begleitprogramme gibt es unter www.ag-historische-stadtkerne.de sowie www.kulturland-brandenburg,de