2. November 2011, Hamm, Ruhrgebiet
Von der Mumienmaske zur Moderne
Glanzstücke aus den Schenkungen 125 Jahre Museumsverein Hamm e. V. im Gustav-Lübcke-MuseumMit dieser Sonderausstellung wird die langjährige Großzügigkeit des Museumsvereins Hamm im wahrsten Sinn des Wortes „zur Schau getragen“. Der in vielen Belangen engagierte Förderverein feiert im Jahr 2011 sein 125-jähriges Jubiläum und wird aus diesem Anlass eine Präsentation von ausgewählten Kostbarkeiten aus seinen zahlreichen Schenkungen zeigen. Kernpunkt der Schau bildet die qualitätvolle Kollektion an ägyptischen Objekten, darunter die Mumienmaske aus der frühen Ptolemäerzeit (300 v. Chr.) und das Modell eines ägyptischen Totensegelschiffes aus dem Mittleren Reich (11. Dyn.). Immer wieder stößt der Besucher auf kunsthandwerkliche Kostbarkeiten aus unterschiedlichen Epochen. Antike griechische Vasen, kleine chinesische Koppchen, Meißner Porzellane und Delfter Fayencen. Ein Glanzstück unter den Objekten aus Silber sind der Rechaud (1730), zum Erhitzen von Tee gedacht, sowie ein Leuchterpaar (um 1795), die beide aus der Hand von Hammer Silberschmieden stammen.
Das elegante Speisezimmer, das von dem bedeutenden Jugendstildesigner Louis Majorelle, einer der führenden Vertreter der so genannten École de Nancy, entworfen wurde, ist ein Geschenk des Museumsvereins aus dem Jahre 1986. Gewürdigt werden ebenso Zeugnisse, die auf frühe Erwerbungen hinweisen, wie historische numismatische Objekte und Buchwerke. Die Schau ist so arrangiert, dass sich die Besucher die Ausstellung erschreiten und beliebig die Richtung wechseln können. Großzügige Kabinette laden zu Entdeckungen ein. Die Besucher erleben nicht nur verschiedene Epochen aus der Kunst- und Kulturgeschichte, sondern dürften auch den immer wieder veränderten Kunstsinn spüren, nach dem sich der Museumsverein in der Auswahl seiner Ankäufe richtete – zur Förderung der einzelnen Sammlungsschwerpunkte des Hauses zur Stärkung und Bewahrung des Ansehens des Museums. Zu sehen gibt es aus-drucksstarke Gemälde westfälischer Expressionisten, u.a. von Wilhelm Morgner (1891-1917) und Eberhard Viegener (1890-1967) bis hin zu Bildwerken namhafter Vertreter des Informel, u.a. von Gerhard Hoehme, Bernard Schultze und Hans Werdehausen. Bei den Graphiken und Ar-beiten auf Papier spannt sich der Bogen von Heinrich Aldegrever (1502-1555/61) bis hin zu Fritz Winter (1905-1976). Die erworbenen Druckgraphiken und Arbeiten auf Papier sind geradezu eine wahre Fundgrube.
Die meisten der ausgestellten graphischen Arbeiten wurden im Magazin verwahrt und für die Jubiläumsausstellung ans Licht gebracht. Neben einigen Blättern vom 16.-19. Jahrhundert gewährt die arrangierte Graphikgalerie sowohl eine Vorstellung von den zahlreichen technischen Verfahren als auch von dem Stilpluralismus, durch den das 20. Jahrhundert gekennzeichnet ist. Viele der vor Jahrzehnten erworbenen graphischen Arbeiten zeichnen sich durch eine Wertsteigerung aus, dazu gehören u.a. die Arbeiten von Friedenreich Hundertwasser und Victor Vasarely.
Die Ausstellung wird unterstützt durch den Museumsverein Hamm e. V.
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch mit zahlreichen farbigen Abbildungen zum Preis von 16 €.
An den Familientagen werden die folgenden Veranstaltungen angeboten:
Sonntag, 13. November 2011
14.30 Uhr „Kontur“ von Ulrich Möckel Vorstellung der Neuerwerbung 2011
15.00 Uhr Führung durch die Sonderausstellung
Sonntag, 11. Dezember 2011, 15.00 Uhr
„Vom Zauber der Erinnerung“ mit der Vortragskünstlerin Christel Niesert
Samstag, 29. Januar 2012, 14.00 Uhr
Das Westfälische Barock- und Kammerorchester zu Gast in der Ausstellung
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.hamm.de/gustav-luebcke-museum