30. April 2010, Reisenews
RUHR.2010-Direktor Dieter Gorny zieht erste Bilanz zur Kreativwirtschaft
Metropole Ruhr.2010Als erste Kulturhauptstadt Europas integriert RUHR.2010 das Thema Kreativwirtschaft ins Gesamtkonzept, gleichberechtigt etwa mit den schönen Künsten. Anlässlich der aktuellen Auftaktveranstaltung „Marktplatz Kultur- und Kreativwirtschaft - Netzwerker.Treffen in NRW“ in Essen der Initiative der Bundesregierung zur Kultur- und Kreativwirtschaft, hat Dieter Gorny als Künstlerischer Direktor nach drei Jahren der Vorbereitung und mittlerweise vier Monaten Kulturhauptstadt jetzt eine erste Bilanz gezogen: Mit welchen Zielen ist diese junge, aufstrebende Disziplin im Jahr 2007 angetreten, was konnte bisher umgesetzt werden – und was ist noch „in Arbeit“.
Das Ziel war und bleibt, die Metropole Ruhr, Nordrhein-Westfalen und Deutschland zu einem wichtigen Player in der europäischen Diskussion um die Kreativwirtschaft zu machen in einer Zeit, in der sich die alten Industrien auflösen und sich das Ruhrgebiet wandelt. In der heutigen Wissensgesellschaft gilt es, den Zuzug und Verbleib junger Kreativer in die/der Region zu fördern und den Standort Ruhr wieder attraktiv zu machen.
Dazu wurde 2007 angekündigt und ist bereits jetzt umgesetzt: die Gründung eines Initiativkreises für Kreativwirtschaft, die Organisation eines Internationalen Kongresses zur Kreativwirtschaft sowie die Etablierung eines Instituts zur Unterstützung der Kreativwirtschaft in Dortmund.
Die Entwicklung hält auch auf Bundesebene Schritt bzw. darf sich durchaus als Schrittmacher bezeichnen: Die Initiative der Bundesregierung zur Kultur- und Kreativwirtschaft ließ zwei ihrer Branchenhearings in der Metropole Ruhr stattfinden und einer der insgesamt acht bundesweiten Kreativ.Lotsen der Initiative hat bereits in NRW seine Arbeit aufgenommen: Christof Schreckenberg in Bochum. Weitere Workshops werden folgen. Die Auftaktveranstaltung der Initiative für die Arbeit der Kreativ.Lotsen findet dank der Arbeit der RUHR.2010 daher begründeterweise in der Metropole RUHR statt.
Es gibt die für alle sichtbaren Projekte der Kulturhauptstadt, die die Vertreter der Kreativwirtschaft in der Region aktiv durch das Label RUHR.2010 unterstützen. Genannt seien einige Beispiele: 2010LAB, Living Games Festival, contemporary art ruhr, Kreative Klasse Ruhr, TV: Tour de Ruhr, Europäischer Filmpreis, CREATIVE Europe, etc.
Im Hintergrund dieser für alle sichtbaren Projekte laufen die Strukturmaßnahmen. Nur mithilfe dieser Prozess- und Strukturförderungen kann es gelingen, die Metropole Ruhr nachhaltig in Sachen Kreativwirtschaft als wichtiger Standort in Europa zu etablieren, das Image der Region für die Zukunft zu gestalten und die Abwanderung der jungen Menschen abzuwenden. So haben sich beispielsweise bereits Branchenkommissionen gegründet in den Sparten Design, Games, Musik; andere wie z.B. für Film sind in Planung.
Ein weiterer Schwerpunkt bei den Maßnahmen des Bereiches Kreativwirtschaft der RUHR.2010 liegt auf dem Projekt „Kreativ.Quartiere“, das in Zusammenarbeit mit der Stadt der Möglichkeiten und deren Künstlerischem Direktor Prof. Karl-Heinz Petzinka entwickelt wurde. Der Kick-Off fand im April 2008 auf Zeche Zollverein mit 30 Experten aus den Niederlanden und mit Unterstützung des Königreichs der Niederlande, insbesondere des Generalkonsulates Düsseldorf statt. „Kreativwirtschaft wird in Kommunen und Regionen gelebt. Kreativwirtschaft braucht daher die Unterstützung der Kommunen – nicht nur die durch Bund oder Bundesländer: Deshalb ist die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 und ihre integrative Strukturpolitik für Kreativwirtschaft auf kommunaler und regionaler Ebene und ihre Erfahrungen und Erfolge in den letzten zwei Jahre von europäischer Bedeutung: Ein Modell für Städte und Regionen als Schrittmacher des Wandels von der Industrie- zur Wissensgesellschaft“, sagt Dieter Gorny. „Die integrative Strukturpolitik für Kreativwirtschaft der RUHR.2010 ist schon heute ein vielbeachtetes Modell in ganz Europa, das auch international Maßstäbe auf der in den nächsten Tagen eröffnenden ExpoShanghai setzt."