16. Februar 2012, Prien, Chiemsee-Alpenland
Malerische Kulisse nach Strich und Pinsel
200 Jahre Künstlerlandschaft ChiemseeDie Form, wie der perfekte Bilderbuchmoment im 21. Jahrhundert festgehalten wird, hat sich durch moderne Technik zumeist geändert, das Motiv jedoch ist gleichgeblieben: damals, vor 200 Jahren, ebenso wie heute, ist der Chiemsee eine der einflussreichsten Inspirationen für Maler und Kunstliebhaber der Alpenregion. Die idyllische Schönheit der Bergwelt in Kombination mit dem Bayerischen Meer brachte eine Vielzahl bedeutender Kunstwerke hervor, die jetzt als Dauerausstellung „200 Jahre Künstlerlandschaft Chiemsee“ im Heimatmuseum in Prien am Chiemsee gezeigt werden.
Bereits 1913 wurde das Heimatmuseum mit einer Galerie der Chiemseemaler gegründet. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Chiemsee als Motiv schon seit mehr als 100 Jahren Geschichte geschrieben. Die künstlerische Entdeckung des Sees wird auf 1792 zurück datiert, als Johann Georg von Dillis das Gewässer und seine Inseln erstmals auf einem Aquarell darstellte. Was zuerst dem Zweck reiner Information über das Landleben diente, entwickelte sich sowohl zu einer Kunstform als auch zu einem Ausdruck von Sehnsucht nach Natur und Flucht vor dem Alltag. Zu den frühen Entdeckern der Künstlerlandschaft, wie die Region später tituliert werden sollte, zählte Friedrich Wilhelm Dopplmayr, der den Blick auf den Chiemsee und seine Umgebung in Lithographien festhielt. Noch im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Frauenchiemsee zu einer der ersten Künstlerkolonien Europas – durch die „Inselkönige“ Karl Raupp und Josef Wopfner, deren Reproduktionen von Chiemseefischer-Darstellungen Einzug in große Journale und Monatszeitschriften hielten, wurden die Fraueninsel ebenso wie der gesamte See europaweit bekannt. Parallel entstanden rund um Prien ab 1900 Künstlervillen; Bauernanwesen wurden zu Ateliers umgebaut. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg spielten Prien und die Künstlerlandschaft Chiemsee eine tragende Rolle in der Kunstszene – im Juli/August 1945 fand hier die erste freie Kunstausstellung nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland statt. Mit der aktuellen, wechselnden Dauerausstellung im Priener Heimatmuseum, die rund 80 Werke umfasst, wird der Gedanke der Galerie der Chiemseemaler von 1913 fortgesetzt und damit den Kunstschaffenden in und aus der Region Tribut gezollt. Die Künstlerlandschaft mit ihren Motiven in der freien Natur erwandern Gäste auf dem Postkartenweg von Prien aus entlang einer 13,5 Kilometer langen Strecke mit 18 Informationstafeln und interaktiven Erlebnisstationen.
Über die Priener Tourismus GmbH ist das Paket „Priener Lebensart“ mit drei oder sechs Übernachtungen inklusive Frühstück pro Person im Doppelzimmer ab 79 Euro bzw. 132 Euro zwischen Mai und Oktober buchbar. Im Angebot enthalten sind Kurtaxe, geführter Ortsrundgang, Eintritt ins Heimatmuseum und ein Drei-Gang-Menü bei einem Mitglied der Priener Wirte Elf.
Weitere Informationen zur Dauerausstellung „200 Jahre Künstlerlandschaft Chiemsee“ und zum Heimatmuseum im Kur- und Tourismusbüro Prien sind unter www.tourismus.prien.de oder +49-(0)8051-6905-0 erhältlich.
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