4. Februar 2013, Hamm, Ruhrgebiet
Kunstpreis der Stadt Hamm 2013
Der Kunstpreis der Stadt Hamm 2013 wurde an die Künstlerin Lena von Gödeke verliehenLena von Gödeke, geb. 1983 in Duisburg, studierte von 2005-2011 Freie Kunst an der Akademie Münster bei Prof. Michael van Ofen, 2009 an der Kunstakademie in Trondheim, Norwegen und seit 2011 an der Kunstakademie Düs-seldorf bei Prof. Luca McKendzie. 2010 wurde sie zur Meisterschülerin (Prof. Ofen) ernannt. Im gleichen Jahr erhielt sie den Förderpreis der Freunde und Förderer der Kunstakademie Münster e.V. sowie das Gotland- stipendium des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 2012 erhielt sie ein Stipendium des Kunstvereins Greven. Lena von Gödeke lebt und arbeitet in Münster und Düsseldorf.
Lena von Gödeke nahm an Ausstellungen teil, u.a. EXIL.MALEREI, Künstlervereinigung Münster (2008); Kuboshow.Junge Kunst im Revier, Flottmannhallen Herne (2008/09); Contemporarily not available, Kunstverein Warendorf (2010); Kunst in der Region, Kunsthaus Kloster Gravenkorst, Hörstel (2011) und zeigte ihre Arbeiten in Einzelausstellungen u.a. Leave No Trace, GoCart Gallery, Visby, Schweden (2010); Morgen letzter Tag, Kunstraum Unten, Bochum (2011) und Moving clouds to get a clearer view, Kunstverein Greven (2012).
Mit dem Scherenschnitt hat die Künstlerin ein lange unterschätztes traditionelles Medium wiederentdeckt, das sie mit Hilfe von Skalpell und moderner Grafik in das Hier und Jetzt der Gegenwartskunst transferiert. Trotz der Fragili-tät des Papiers entstehen durch geschickte Kontrastsetzungen zusammenhängende Bildsysteme, deren kleinste Teile ebenso wichtig für den Zusammenhalt des Motivs sind wie die große Komposition und die trotz der vorgege-benen Nichtfarbe der kunsthistorischen Vorlage (Das Floß der Medusa, 1818/19 von Théodore Géricault) mit Tie-fenwirkung und Schattierungen gerecht werden. Diese Motive des kollektiven Kunstgedächtnisses, die die Künstle-rin an der Belastungsgrenze des Materials aus den Papierbögen herauslöst, werden durch geschickte Über- setzung von Farben und Formen in Leerstelle und Oberfläche und Einflechten von symbolischen und autobiografi-schen Elementen nicht zu schwarz-weiß Abbildern, sondern reflektieren und dekonstruieren als modernes Werk unsere Sehgewohnheiten in Bezug auf kunsthistorische Ikonen sowie ihre eigene Rolle als Künstlerin des 21. Jahr-hunderts.
Die Bewertung der Jury
„Die Künstlerin schafft den Spagat, eine Ikone der Kunstgeschichte in unsere Zeit zu adaptieren. Sie beleuchtet den historisch politischen Moment und reflektiert ihn durch sensible Veränderung für die heutige Zeit. Die Arbeit zeugt, neben großem handwerklichem Können, von überlegter technischer Umsetzung und künstlerisch freiem Geist. Sie ist ein Stück Kunst oder Kunst-Stück, das nicht nur sich selbst genügt. Das Bild als Neuzugang für die Sammlung hat die Kraft, auf Dauer den Betrachter einzufangen und anzuregen, über Geschichte, Kunstgeschichte und Gegenwart und über deren Zusammenhänge zu reflektieren.“
Der von der Marianne-Vogel-Stiftung der Volksbank Hamm eG und dem Kunstverein Hamm e.V. und der Stadt Hamm ausgelobte Kunstpreis ist in Höhe von 7000 € dotiert. Die künstlerische Arbeit GOOD NIGHT AND GOOD LUCK, 2011 von Lena von Gödeke wird dem Gustav-Lübcke-Museum in Hamm als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.
Den Publikumspreis in Höhe von 1000 €, ebenfalls von der Marianne-Vogel- Stiftung der Volksbank Hamm eG zur Verfügung gestellt, erhielt der Künstler Tim Cierpiszewski mit seiner monumentalen Wandmalerei (o. T.)
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.hamm.de/gustav-luebcke-museum