6. Februar 2013, Badersdorf, Österreich
In der Hochzeitsbäckerei
Süße Mitgift aus BadersdorfWenn die Burgenländer nach traditionellem Brauch Hochzeit feiern, lässt sich eine süße Gepflogenheit beobachten: Bei Trauungen erhalten alle Gäste ein sogenanntes „Bschoat-Pinkerl“, ein Paket voller süßer Köstlichkeiten. Früher kamen die Frauen beider Familien dazu im Haus der zukünftigen Braut zusammen, um unter Anleitung einer professionellen Hochzeitsbäckerin wochenlang Kekse zu backen – genug, um die ganze Hochzeitsgesellschaft damit zu versorgen. Zwar wird heute kaum noch selbst gebacken, doch wie früher gilt: Je aufwändiger und größer das „Bschoat-Pinkerl“, desto schöner bleibt die Hochzeit in Erinnerung.
Die Hochzeitsbäckerinnen, die früher von einer Vermählung zur anderen zogen, bewahrten ein einzigartiges Repertoire an Rezepten und organisierten die kollektive Bäckerei überaus gekonnt. Sie bestimmten Frauen, die nur Teig rührten, andere, die tagelang nur Kekse ausstachen, und solche, die die Kekse zu kleinen, süßen Kunstwerken zusammenbauten. Denn Hochzeitsbäckerei muss nicht nur exzellent schmecken, sie muss auch optisch beeindrucken. Eine der wenigen Hochzeitsbäckerinnen, die diese Kunst noch beherrschen und „Bschoat-Pinkerl“ zum Verkauf anbieten, lebt in Badersdorf: Mit einer 15-köpfigen Mannschaft stellt Aloisia Bischof in ihrer „Mehlspeiskuchl“ täglich 200 Kilogramm Kekse her. Wer von den Husarenkrapferl, Nussstangerln und Vanillekipferln naschen möchte, stattet Aloisia’s Mehlspeiskuchl & Kaffeestub’n einen Besuch ab.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.aloisia.at