28. Januar 2011, Berlin, Berlin
ITB Berlin - Travel Technology-Hallen an der Kapazitätsgrenze
Kaum ist ein Jahr vergangen, da ist die Travel Technology wieder eine Generation weiter. Nach wie vor fordert das mobile Internet, der wahr gewordenen Traum von der Reiseplanung und -begleitung „anytime – anywhere“, enorme Kreativität von der Branche. Doch jenseits der Entwicklung mobiler Reiseseiten und Travel-Applets denken führende Unternehmen mit neuer Intensität darüber nach, wie sie mit dem Verkauf nicht-touristischer Produkte und Leistungen ihre Umsätze steigern können. Zusatzverkäufe – „Ancillary Services“ – sind die Travel Technology-Herausforderung 2011.
Herausforderung 2011: Zusatzverkäufe
Das Thema „Zusatzverkäufe“ – eigentlich kein neues – gewinnt derzeit massiv an Schwung und ist dabei, die Spitze der Management-Agenden zu besetzen: „Ancillary Services“ heißt das Zauberwort, das in den kommenden Jahren Geschäftsmodelle verändern wird. Mit neuer Konsequenz sollen jetzt viele der bisher in Flug- oder Übernachtungspreisen einbegriffenen Nebenleistungen (Sitzplatzgarantie, Lounge-Zutritt, In-Flight-/In-Room-Entertainment, SPA-Besuch mit Handtuch- und Körperpflege-Paket o.ä.) ausgegliedert und zu eigenständigen Erlösquellen entwickelt werden. Das soll helfen, Einnahmen und Unternehmensergebnisse zu verbessern und wird die IT-Systeme von Fluggesellschaften, Global Distribution Systemen, Reiseveranstaltern, Leistungsträgern und Reisebüros auf eine neue Probe stellen. „Der Verkauf von Nebenleistungen wird Reisevermarktung und - vertrieb gänzlich neu definieren“, schreibt PhoCusWright in seinem „Ancillary Services Report“ (Juni 2010) und wird auch dieses Thema auf dem diesjährigen PhoCusWright@ITB Kongress am 9. März (Halle 7.3) ansprechen. Zudem soll der Verkauf von Kooperationspartner-Leistungen (Third Party Services) professionalisiert werden: Einer Studie von Amadeus zufolge (Cross-Sell Your Way to Profit, 2011) wird der Anteil von Cross Selling-Umsätzen bis 2015 um 30 Prozent zulegen, also zehn Mal so schnell wachsen, wie der Reisemarkt selbst.
Erstmals seit langem führt dies dazu, dass das Geschäft wieder die Technologie treibt und nicht mehr umgekehrt: Denn bisher gibt es kaum ein System, das in der Lage wäre, die neue Vielfalt an Reise- und Nicht-Reiseleistungen sowie Tariffamilien, die ein Anbieter führt, transparent zu machen oder sie Kunden in Abhängigkeit von ihrem Status (Firmenzugehörigkeit, Position im Unternehmen, Kundenbindungsprogramm etc.) und individuellen Präferenzen dynamisch anzuzeigen, zu bündeln oder zu bepreisen. Dies auch und gerade dann nicht, wenn es möglich sein soll, Zusatz- oder Nebenleistungen nicht nur mit der Buchung zu tätigen, sondern auch während der Reise zu kaufen (wie z.B. On-Demand-Videos).
Neuzugänge und renommierte Wiederkehrer auf der ITB Berlin
Wie ein neuer Mantel legen sich Einzelhandelsstrukturen um das Geschäft der Reiseunternehmen. Das erweitert die Aufgaben und stärkt die Präsenz der Technologie-Unternehmen in der Reisebranche. Ein Trend, der auf der ITB Berlin 2011 deutlich spürbar wird: Die traditionelle Travel Technology Halle 6.1 ist schon seit Monaten ausgebucht. Halle 7.1.c ist nicht nur den Mobile Travel Services gewidmet, sondern bietet mit dem Forum eTravel World auch eine themenzentrierte, innovative Networking- und Präsentationsplattform. Die Hotel-Systemanbieter füllen die Hallen 8.1, 9 und 10.1 fast komplett aus. Die große Zahl der Neuaussteller (allein zehn in Halle 6.1, darunter prominente Anbieter wie Peakwork und Vilauma) unterstreicht, dass sich der Travel Technology Markt weiterhin dynamisch entwickelt.
„Uns freut natürlich, dass so viele neue internationale Aussteller den Weg zu uns gefunden haben, aber auch, dass renommierte Unternehmen wie Amadeus, Openjaw oder Venere.com nach zum Teil mehrjähriger Abwesenheit wieder dabei sind“, sagt David Ruetz, Leiter der ITB Berlin. „Das zeigt uns, dass die ITB Berlin etwas schafft, was die reinen Travel Technology- oder Tourismus-Messen so nicht leisten: Sie schafft essenzielle Schnittstellen zwischen Geschäft und Technologie – vernetzt Reise- und Technologieunternehmen aus aller Welt, um Prozesse und Instrumente, Angebot und Nachfrage optimal aufeinander abzustimmen.“
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.itb-kongress.de
Das könnte Sie noch interessieren
Neue Ausstellung im Lokschuppen Rosenheim
Held und Heldinnen im Chiemsee-Alpenland entdeckenDas Ausstellungszentrum Lokschuppen in Rosenheim hat seine neue Erlebnisausstellung eröffnet. Das diesjährige Thema: Heldinnen und Helden. Die Besucher tauchen ein in die Lebens- und Leidensgeschichten realer und fiktiver Helden. Dabei wird der Gast bei einem Besuch im Rosenheimer Lokschuppen mit ganz unterschiedlichen Held*innen konfrontiert - von antiken Helden wie Herakles übe...