30. Juli 2010, 3,
Harz - Harte Fakten
Der Harz, das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands liegt am Schnittpunkt von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Auf insgesamt 2.226 Quadratkilometern erstreckt sich eine eindrucksvolle und abwechslungsreiche Landschaft, geprägt von tief eingeschnittenen Tälern, Bergen mit unendlichen Laub- und Nadelwäldern, schroffen Felsen, sanften Hügeln, bunten Bergwiesen und klaren Seen. Zahlreiche Dichter und Maler
Der niedersächsische Teil des Harzes befindet sich in den Landkreisen Goslar und Osterode am Harz. Der höchste Berg des Harzes ist der Brocken mit 1.141,1 Metern über NN. Die höchste niedersächsische Erhebung im Harz ist allerdings mit 971 m ü.NN der Wurmberg. Die 90 bis 110 km West-Ost-Ausdehnung und 30 bis 40 km Nord-Süd-Ausdehnung des Harzes beherbergen u.a. den Nationalpark Harz, der 2006 als erster länderübergreifender Nationalpark Deutschlands aus den beiden bestehenden Nationalparks Harz (Niedersachsen) und Hochharz (Sachsen-Anhalt) gebildet wurde.
Geschichte
Mittelalter: Der „Harzgau“ wird zuerst in einer Urkunde des Kaisers Ludwig des Frommen aus dem Jahre 814, in der hochdeutschen Form Hartingowe, genannt. Später wird erklärt, dass er von den Haruden bewohnt und nach ihnen der Harudengau (Harudorum pagus) genannt wird. Harud, woraus Hard, Hart, Harz wurde, bedeutet Wald, Waldgebirge, und die Haruden sind die An- oder Bewohner des Harud. Ackerbau und Fischzucht prägten bereits seit dem 12. Jahrhundert neben dem Silberbergbau die Harzer Wirtschaft.
Natur, Geologie, Kultur
Nationalpark Harz: Bundesweit einmalig gibt es im Harz seit Anfang 2006 einen länderübergreifenden Nationalpark. Die Landtage von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt machten Ende 2005 mit der Verabschiedung weitgehend gleich lautender Gesetze den Weg frei für eine geschützte einzigartige und ursprüngliche Naturlandschaft. Der Nationalpark Harz ist der größte Waldnationalpark in Deutschland und umfasst mit seinen 24.700 ha (15.800 ha in Niedersachsen und 8.900 ha in Sachsen-Anhalt) ungefähr zehn Prozent der Gesamtfläche des Harzes rund um den Brocken, von Herzberg im Süden bis Bad Harzburg und Ilsenburg im Norden.
Weltkulturerbe Rammelsberg: Im Dezember 1992 wurden das ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg und die Altstadt Goslar von der UNESCO in die World Heritage List aufgenommen und gelten seitdem als Kulturerbe der gesamten Menschheit. Mit dem Rammelsberg und der Altstadt Goslar war dieses Prädikat zum ersten Mal weltweit einer ganzen Kulturlandschaft verliehen worden. Zudem hatte die UNESCO mit dem Rammelsberg erstmals in Deutschland ein industrielles Baudenkmal zum Weltkulturerbe erhoben.
Geopark Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen: Geoparks im von der UNESCO unterstützten Weltnetz können Gebiete mit landschaftlichen oder geologischen Besonderheiten werden. Anfang 2005 bestätigte die UNESCO den „Geopark Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen“. In ihm erhalten die Besucher Einblicke in viele verschiedene Abschnitte der Erdgeschichte, zum Beispiel Gesteine des Trias entlang der Salz-Antiklinalen, Schiefer und Dinosaurierreste aus dem Jura, Eisenerze aus der Kreidezeit oder eiszeitlichen Strukturen. Der Geopark umfasst den Harz und das nördlich davon gelegene „Braunschweiger Land“ bis zum Flechtinger Höhenzug. Dazu gehört auch „Einhornhöhle“ in Herzberg, die größte Besucherhöhle im Westharz.
Berühmte Harzfreunde
Zum bundesdeutschen Allgemeingut zählt sicher der Besuch von Goethes Faust auf dem Broken in der Walpurgisnacht. Außerdem schrieb Johann Wolfgang von Goethe noch die „Harzreise im Winter“. Und auch Heinrich Heine verfasste seine „Harzreise“. Die Maler Caspar David Friedrich, Ludwig Richter, Georg Heinrich Crola, Ernst Helbig, Hermann Hendrich, Edmund Kolbe, Wilhelm Pramme, Adolf Rettelbusch, Wilhelm Ripe, Hermann Bodenstedt, Walther Hans Reinboth und Rudolf Nickel ließen sich vom Harz inspirieren.