4. September 2014, Schleswig-Holstein
Große Pötte, weite Natur
Der Nord-Ostsee-Kanal fasziniert Wanderer und Radler gleichermaßenEin großes Frachtschiff, das scheinbar mitten durch grüne Felder gleitet. Kreuzfahrt-Passagiere, die von Radfahrern begleitet und enthusiastisch gegrüßt werden: Derartige Bilder bietet wohl nur der Nord-Ostsee-Kanal. Der Schifffahrtsweg, der von Brunsbüttel bis Kiel einmal quer durch Schleswig-Holstein führt, fasziniert Urlauber ebenso wie vermeintlich hartgesottene Seebären. Über 100 Jahre alt, hat die Wasserstraße - auch als Kaiser-Wilhelm-Kanal oder als Kiel-Kanal bekannt - nichts von ihrem Reiz verloren. Direkt ans Ufer grenzen Rad- und Fußgängerwege an, die ungestört vom Autoverkehr individuelle Entdeckungen ermöglichen.
Kreuzfahrt-Romantik und Natur-Idylle
Bis heute ist die Verbindung zwischen den Meeren von hoher wirtschaftlicher Bedeutung: Schließlich bringt der Weg durch den Nord-Ostsee-Kanal der Schifffahrt wertvolle Zeit- und Kostenersparnisse. Zugleich ist der Wasserweg durch Schleswig-Holstein auch zum Touristenmagneten geworden. Die einen orientieren sich dabei am Kreuzfahrtkalender, möchten die Luxusliner auf ihrem Weg durch den Kanal verfolgen und dabei Fernweh spüren. Die anderen begeistert die Idylle am Kanal, der von weiten Feldern, viel Grün und gemütlichen Städten flankiert wird. Vor allem Radwanderer kommen hier auf ihre Kosten: Die Routen sind gut ausgeschildert, unterwegs gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten und immer wieder Neues zu sehen.
Leckerbissen für Auge und Gaumen
Besonders beliebt ist zum Beispiel die Kanaltour "Leckerbissen und große Pötte", die in der Kanalstadt Rendsburg startet. Hier wartet auf die Urlauber gleich die erste Attraktion: Die Schwebefähre unter der Eisenbahnhochbrücke, mit der sich der Kanal trockenen Fußes überqueren lässt. Seite an Seite mit Frachtern und Containerschiffen geht es zu Brauer’s Aalkate, einem der letzten Kanalfischer. Hier erfährt man viel zum Fischreichtum des Kanals und kann auch gleich manche Spezialität probieren. In Sehestedt geht es mit der Fähre auf die Nordseite des Kanals, zurück nach Rendsburg. Hier lohnt sich ein Abstecher in die lebhafte Altstadt mit Straßencafés, Theater, Kultur, Historie und die "blue line", die auf gut drei Kilometern von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit führt. Unter www.mittel-holstein.de gibt es mehr Informationen zu dieser Tour sowie viele weitere Routenvorschläge.
Faszination seit über 100 Jahren
Fast 100 Kilometer lang und elf Meter tief: Der Nord-Ostsee-Kanal fasziniert seit über 100 Jahren - und gilt bis heute als meist befahrene künstliche Schifffahrtsstraße der Welt. Erbaut wurde die Verbindung von Nord- zu Ostsee, die früher Kaiser-Wilhelm-Kanal hieß, zwischen 1887 und 1895. Bis heute spart die Schifffahrt durch die "Abkürzung" wertvolle Zeit und damit Kosten. Insgesamt zehn Hochbrücken, zwei Tunnel und zahlreiche Fähren sorgen dafür, dass Autofahrer, aber auch Urlauber zu Fuß oder mit dem Rad (in jedem Fall kostenlos) den Kanal mühelos überqueren können. Unter www.mittel-holstein.de gibt es mehr Informationen und viele Tipps für einen individuellen Aufenthalt.