1. Dezember 2014, Portugal
Ein Stern strahlt über dem Alentejo
Der Guide Michelin hat den ersten seiner begehrten Sterne in den Alentejo vergebenGerade einmal drei Jahre dauerte es, bis über dem L'And Vineyards Hotel in Montemor-o-Novo unweit von Évora, aus dessen Sky-Suiten man einen ausgezeichneten Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel des Alentejo genießen kann, ein ganz besonderer Stern aufging: Küchenchef Miguel Laffan, der die Küchenbrigade des Luxusresorts leitet, wurde von den Testern des Genussführers Guide Michelin mit einem der begehrten Sterne ausgezeichnet.
Für Miguel Laffan ist es nicht die erste Begegnung mit einem Michelin-Stern. Bevor er die Leitung des in warmen Holztönen modern eingerichteten Hotelrestaurants im Alentejo übernahm, arbeitete er u.a. in der Forteleza do Guincho (Cascais) mit Antoine Westermann (3 Sterne) zusammen, im französischen Beaune stand er im Le Jardin des Ramparts mit Roland Chanliuad (1 Stern) am Herd, in Aix-en-Provence kochte er mit Jean-Marc Banzo (2 Sterne) im Le Clous de la Violette. Bevor er in den Alentejo zog, leitete er auf Madeira die Küchen der Casa Velha do Palheiro und der Quinta da Casa Branca.
Basis für Laffans Gourmet-Küche sind traditionelle Rezepte und vor allem die Produkte des Alentejo. „In meiner Küche greife ich die kulinarische Tradition der Region auf und will unter Beweis stellen, dass man mit diesen Produkten, diesen Aromen eine Küche schaffen kann, die zu den besten der Welt gehört“, sagt er.
Die Gäste freuen sich über Kreationen wie die Meeräsche von der Costa Vicentina auf mit Koriandersahne gewürzten Migas und Herzmuscheln, zu der es eine Caldeirada aus Babytintenfisch gibt. Oder über schlichte Sardinen auf einem feinen Kuchen mit Bio-Tomaten und Oliven. Das Beste aus der Region verarbeitet er z.B. auch zu einer Fischsuppe von der Costa Vicentina, zu der er gebratenen Hummer und zartcremige Austernkroketten servieren lässt.
„Wir haben mit viel Ehrgeiz auf den Michelin-Stern hingearbeitet“, sagt der sympathische Chefkoch. „Aber dass es so schnell ging, hat uns dann doch selbst etwas überrascht. Mir geht es darum, eine leichte Küche anzubieten, die auf den Produkten des Alentejo fußt - Wasser, Knoblauch und Koriander.“
Der Erfolg von Miguel Laffan unterstreicht, was viele Portugal-Experten schon lange zu wissen glauben: Nirgendwo im Land finden so erstklassige Produkte (frischer Fisch, bestes Fleisch aus Weidehaltung, viel Wild sowie oft naturnah angebaute Gemüse und Kräuter) mit einer eindrucksvollen kulinarischen Tradition zusammen. Einst aus dem Mangel an „edlen“ Lebensmitteln entstanden, haben es die Bewohner des Alentejo schon immer verstanden, aus einfachsten Zutaten köstliche Gerichte zu zaubern. Allein, wie kreativ die Küche des Alentejo mit Brot umgeht, ist beeindruckend. Eine junge Garde von Köchen kombiniert diese wertvolle Tradition mit Techniken und Aromen, die sie bei ihren Lehr- und Wanderjahren in aller Welt kennengelernt haben.
Der kreative Aufschwung der Küchen ging einher mit einem enormen Qualitätsschub der im Alentejo erzeugten Weine. Autochthone Trauben und hochmoderne Kellertechnik sorgen seit Jahren dafür, dass die unverwechselbaren Weine z.B. aus der Region Borba oder dem Großraum Beja auch international einen ausgezeichneten Ruf genießen.
Lassen wir noch einmal Miguel Laffan zu Wort kommen. „Dieser Michelin-Stern ist sehr gut“, sagt er. „Gut für mich, das L'And Vineyards - und für den Alentejo!“
Weitere Infos über das L'And Vineyards Hotel unter www.l-andvineyards.com
Alentejo, das „Land jenseits des Tejo“, nennen die Portugiesen das Gebiet, das im Norden von dem bei Lissabon träge ins Meer fließenden Rio Tejo, im Süden von der Algarve, im Osten von Spanien und im Westen vom Atlantik begrenzt wird. Eine weite, nahezu riesige Region, die knapp ein Drittel der portugiesischen Festlandsfläche umfasst, aber fast überall nur dünn besiedelt ist. Der Alentejo begeistert im landschaftlich dramatischen, bergigen Norden mit seinen wehrhaften Städten entlang der spanischen Grenze. Den südlichen Alentejo prägen fast endlose Weiten mit Wein- und Getreidefeldern. Und von Norden bis in den Süden ziehen sich die weiten Strände des Alentejo. Abseits vom Massentourismus präsentiert sich der Alentejo als wunderbares Ziel für Individualisten, die hier trotz aller Ursprünglichkeit auch ein verblüffend hochwertiges und äußerst reizvolles touristisches Angebot vorfinden. Insbesondere für Sportbegeisterte bietet der Alentejo viel Abwechslung und nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Die Arbeit des Alentejo Promotion Bureau wird mit Mitteln des EU-Programms InAlentejo gefördert.