19. Dezember 2013, Paderborn, Teutoburger Wald
Diözesanmuseum Paderborn feiert 160-jähriges Bestehen
Es beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen sakraler Kunst in Deutschland und hat mit hochkarätigen Ausstellungen begeistert. Nun steht das Diözesanmuseum Paderborn, das älteste Museum seiner Art im deutschen Sprachraum, selbst im Rampenlicht. Anlass sind gleich drei Jubiläen in diesem Jahr: das 160-jährige Bestehen des Museums, der 100. Jahrestag seiner Wiedereröffnung sowie der 20. Jahrestag seines Umbaus. Die jetzt eröffnete Ausstellung "Younger than ever - 160/100/20" präsentiert diese und weitere Stationen aus der Geschichte des Hauses. Inszenierungen und erstmals gezeigte Fotodokumente erzählen bis April 2014 von Höhen und Tiefen und zeichnen die Entwicklung von den Anfängen im gotischen Kapitelsaal des Busdorfstifts über den kontrovers diskutierten Gottfried-Böhm-Bau aus den 1970er Jahren bis hin zum heutigen Erscheinungsbild und Profil des Hauses nach.
Am 22. März 1853 wurde das Museum als "Rettungsstation" für christliche Kunstwerke, die in den Kirchen keine Verwendung mehr fanden, gegründet und schließlich mit 20 Objekten im Kapitelsaal des Busdorfstifts eröffnet. Ziel war es, die Kunst vor der Zerstörung zu bewahren und gleichzeitig Künstlern und Handwerkern Inspirationsquellen für ihre Studien zu geben. Da die umliegenden Kirchengemeinden kaum weitere Kunstwerke einreichten, wurde das Museum 1867 geschlossen. Bischof Karl-Joseph Schulte startete 1911 einen zweiten Versuch und rief die Kirchengemeinden erneut dazu auf, Objekte einzuliefern. Mit Erfolg: Vor 100 Jahren, am 18. Juni 1913, konnte das neugegründete Diözesanmuseum, nun im Erdgeschoss und Kapitelsaal des Generalvikariats, mit 65 Objekten eröffnen.
Es diente weiter als Rettungsstation, Gründungsdirektor Dr. Alois Fuchs erweiterte die Sammlung jedoch mit Leihgaben, Schenkungen und Ankäufen. Im Laufe der Jahre wuchs die Sammlung so stark an, dass sich das Erzbistum zu einem Museumsneubau nach den Plänen des Kölner Architekten Gottfried Böhm entschloss. Am 25. Mai 1975 wurde das Haus mit der markanten Bleifassade am Marktplatz eröffnet. Aufgrund klimatischer Probleme am Bau musste das Museum schließlich Anfang der 1990er Jahre umfassend saniert werden und erhielt sein heutiges Gesicht. Vor 20 Jahren, am 18. Juni 1993, wurde es in Anwesenheit des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl wiedereröffnet.
Mittlerweile umfasst die Sammlung an die 12.000 Exponate, wobei der Schwerpunkt auf der Skulptur liegt. Zudem bietet das Haus einen Überblick über die typologische und stilistische Entwicklung des Marienbildes. Zu den Höhepunkten der Sammlung zählt die sogenannte Imad Madonna, die zu den ältesten großfigurigen Darstellungen der thronenden Madonna in der abendländischen Kunst zählt sowie die beiden Tragaltäre aus Helmarshausen bedeutende Objekte am Aufgang der Romanik nördlich der Alpen gehören.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.dioezesanmuseum-paderborn.de