27. August 2010, Schweiz
Die Geschichte der Cervelat
Kulinarisches Erbe der SchweizDer Cervelat ist eine kurz, dicke, geräuchte Brühwurst und ein Schweizer Nationalgericht. Er wird in der ganzen Schweiz produziert und konsumiert und besteht aus Rindfleisch, eventuell Schweinefleisch, Wurstspeck, Schwartenblock und Eiswasser. Als Gewürze werden Frischzwiebeln, Pfeffer, Koriander, Muskatnuss, Knoblauch und Nelken verwendet. Den Cervelat als feine Brühwurst, so wie wir ihn heute kennen, gibt es seit gut 200 Jahren. Denn erst mit der Verbreitung des Fleischwolfes Mitte des 19. Jahrhunderts war es überhaupt möglich, ein einigermassen feines Brät zu produzieren. Neu waren damals auch die großen Wurstmengen, die man dank solcher Maschinen herstellen konnte, was wiederum einen Einfluss auf die Preisgestaltung hatte. So wandelte sich der Cervelat von einer Festtags- zu einer Alltagswurst. An der Weltausstellung von 1900 in Paris fand man den Cervelat im Châlet Suisse neben Emmentaler, Saucisson, Landjäger, Sauerkraut und Schokolade auf der Menükarte.
Der Cervelat fehlt an keinem Schweizer Volksfest, er ist geliebte Wurst beim sommerlichen Grillen und wird auch gerne roh mit einem Stück Brot zum Znüni gegessen. Mit Käse gefüllt und Speck umwickelt nennt man den Cervelat ein Arbeiter-Cordon-bleu und es gibt keine Schweizer Wanderung ohne einen an beiden Enden kreuzförmig eingeschnittenen und auf einen Haselzweig aufgespiessten Cervelat, der dann über dem Feuer gebraten und anschließend genüsslich verzehrt wird.
Der Cervelat erreicht beinahe den Status eines helvetischen Grundnahrungsmittels und wird dementsprechend auch in der ganzen Schweiz mit grossem Appetit verzehrt: Rund 160 Millionen Cervelats werden pro Jahr hergestellt. Damit ist er bei den grossen industriellen Herstellern und auch in den Metzgereien vor allem während der Sommermonate das Hauptprodukt.
Übrigens: In der Schweiz nennt man die Schönen und Reichen Cervelat-Prominenz. Ob dies nun die Wurst adelt oder die Prominenz dem Volke näher bringt, ist unklar. Sicher ist nur: In der Schweiz ist der Cervelat in jedermanns Leben allgegenwärtig.
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