28. April 2010, Reisenews
Das UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau
Das Unesco-Biosphärenreservat Bliesgau liegt im Südosten des Saarlands, an der Grenze zu Rheinland-Pfalz und zu Frankreich. Die leicht hügelige Landschaft des Bliesgaus nutzt der Mensch seit Jahrtausenden. Sie ist geprägt durch wertvolle Streuobstbestände, verschiedene artenreiche Wiesen, ausgedehnte Buchenwälder und eine Auenlandschaft, die durch das Flüsschen Blies durchzogen wird. Der Norden des Bliesgaus ist städtisches Einzugsgebiet; mit einer Bevölkerungsdichte über dem Bundesdurchschnitt ist der Bliesgau insgesamt im Vergleich zu den anderen deutschen Biosphärenreservaten eher städtisch geprägt. Die Stadt-Land-Beziehung mit all ihren Facetten, Einflüssen und Veränderungen ist deshalb einer der Schwerpunkte in der wissenschaftlichen Forschung.
Eine Besonderheit der Region ist die Vielfalt der Landschaft: verschiedene Lebensräume greifen auf engem Raum ineinander und sind ein Zuhause für viele seltene Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten; die meisten im saarländischen Vergleich. Der Bliesgau beherbergt etwa 80 Prozent des gesamten Vorkommens des vom Aussterben bedrohten Steinkautzes, besonders häufig ist auch der Skabiosenscheckenfalter und auf den Muschelkalkböden kann man nahezu die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Orchideenarten bewundern. Das Naturschutzgroßvorhaben „Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe“ bewahrt die wertvollsten natürlichen Schätze des Biosphärenreservates.